Für dieses Rezept habe ich extra nochmal meine Oma interviewt und ihr Löcher in den Bauch gefragt, da sie meiner Meinung nach einfach den besten schwäbischen Kartoffelsalat weit und breit macht. Er ist nicht zu nass, aber auch nicht zu trocken. Schmeckt herrlich kartoffelig und man kann einfach nicht genug davon bekommen. Der Kartoffelsalat passt zum einfachen Vesper oder aber zum Grillen perfekt dazu.
Damit der Kartoffelsalat auch so wird wie er sein soll, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Nehmt bitte unbedingt festkochende Kartoffeln – also Salatkartoffeln. Diese kocht ihr schon ein paar Stunden vor dem Verzehr ab, pellt sie anschließend und lasst sie dann komplett abkühlen, bevor sie geschnitten werden. Die Scheiben sollten nicht zu dick sein, aber auch nicht zerfallen. Nachdem die Kartoffeln geschnitten wurden, wird eine Gemüsebrühe mit der Hälfte der Zwiebeln gekocht und über den Kartoffeln verteilt. Nun schwenkt ihr die Salatschüssel, damit alle Kartoffeln Brühe abbekommen. Und bloß nicht zu viel rühren, sonst zerfällt euch der ganze Salat. Die Brühe muss nun einziehen. Diesen Prozess wiederholt ihr solange bis ihr mit der Konsistenz zufrieden seid. Ganz zum Schluss kommen noch die restlichen Zutaten wie Kräuteressig, Öl, Salz, Pfeffer und etwas Kräutersalz hinzu. Nun einmal durchrühren und den Salat servieren.
Bitte bedenkt, dass ich euch im Rezept nicht ganz genau schildern kann, wie viel Brühe, Essig und Öl ihr benötigt, um den perfekten schwäbischen Salat zu bekommen. Das kommt immer auch auf die Kartoffeln an. Ihr müsst euch langsam an das gewünschte Ergebnis rantasten und einfach immer daran denken, nicht zu viel zu rühren! Gerade beim Essig hat doch jeder ein anderes Geschmacksempfinden. Die Angaben im Rezept sind also reine Richtwerte bzw. Anhaltspunkte, damit ihr ungefähr wisst, wie viel ihr circa benötigt.
Ihr könnt natürlich nur einen Teil der angegebenen Mengen verwenden. Der Salat mit einem ganzen Sack Kartoffeln (2,5 kg) war für etwa 12 Personen als kleine Grillbeilage ausreichend.
Zubereitung: etwa 1 Std. 15 min (ohne Wartezeit)
Zutaten für etwa 12 Personen (als kleine Grillbeilage):
- 2,5 kg festkochende Kartoffeln – Salatkartoffeln
- ca. 750 ml Gemüsebrühe
- 1 große Zwiebel
- Salz
- Pfeffer
- Kräutersalz
- 2 TL Senf, mittelscharf
- 1 Prise Zucker
- ca. 4 EL Rapsöl
- ca. 3 EL Kräuteressig
Wer mag: Schnittlauch zum Garnieren
Zubereitung:
Die Kartoffeln in einen Topf geben und mit Salzwasser zur Hälfte bedecken. Bei geschlossenem Deckel gar kochen. Das kann je nach Kartoffelgröße unterschiedlich lange dauern. Ich würde nach den ersten 15 bis 20 min mit einer Gabel in die Kartoffeln stechen, um zu sehen welche schon fertig sind und diese dann auf einem Krepppapier abtropfen lassen. Die Gabel sollte leicht in die Kartoffel eindringen. Ihr merkt relativ schnell, ob die Kartoffel innen noch nicht gar ist oder ob sie schon zu weich ist. Die größeren Kartoffeln können durchaus etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen und werden einfach noch im Topf gelassen bis sie gar sind. In der Zwischenzeit können jedoch schon die ersten Kartoffeln mit einem Messer gepellt werden.
Die geschälten Kartoffeln vollständig abkühlen lassen und anschließend in etwa 0,5 cm breite Scheiben schneiden. Die Scheiben sollten nicht zerfallen, aber auch nicht viel zu dick sein.
Die Zwiebel ganz fein schneiden. Die Hälfte davon mit etwa 500 ml Gemüsebrühe in einem Topf aufkochen lassen. Die restlichen Zwiebelstückchen kommen zu den Kartoffeln in die Salatschüssel. Die Brühe zusammen mit den gekochten Zwiebeln über die Kartoffeln gießen. Die Schüssel nun mehrmals hin und her schwenken, damit alle Kartoffeln Brühe abbekommen. Anschließend den Salat so lange stehen lassen bis die Brühe eingezogen ist. Nun kann nochmals etwa 250 ml kochende Gemüsebrühe über die Kartoffeln gegossen werden. Hierbei muss man sich jedoch an die perfekte Konsistenz und Brühemenge herantasten. Lieber erst nur einen Teil hinzugeben und immer wieder nachgießen.
Kurz vor dem Verzehr wird der Salat noch mit Senf, Salz, Pfeffer, Kräutersalz und Zucker gewürzt. Ein Dressing aus Essig und Öl wird hinzugegeben und alles vollständig umgerührt. Hier müsst ihr nach eurem Geschmacksempfinden gehen und je nachdem weniger oder mehr Essig, Öl und Gewürze verwenden.
Der Salat sollte nun nicht triefend nass, aber auch nicht zu trocken sein. Frisch schmeckt der Salat am besten. Wenn ihr ihn jedoch zum Beispiel zu einem Grillfest mitnehmen wollt, würde ich euch empfehlen, nochmals kurz vor dem Verzehr nachzuwürzen und Essig und Öl hinzuzufügen. Die Kartoffeln saugen nämlich immer gern die Flüssigkeit auf. 😉
Wer mag, kann den Salat nun mit etwas Schnittlauch garnieren.
Viel Spaß beim Nachmachen und einen guten Appetit!
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